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Andreas Wöhle

Amsterdam

theologian

Dr. Andreas Wöhle.

Pastor/Theologian at Protestant Church in the Netherlands. President Lutheran Synod.

Aus Kirchehochzwei.de von Philipp Elhaus:

... z.B. in der Martin-Luther-Gemeinde in einem Amsterdamer Quartier mit vielen kleinen Eigentumswohnungen. Dort schrumpfte die Gemeinde auf 30 Namen in der Gemeindekartei zusammen. Natürliche Folge: Zusammenlegung des einer anderen Gemeinde und Schließung des Kirchengebäudes. Doch Pastor Dr. Andreas Wöhle und der Kirchenvorstand entschieden sich für einen kreativen Neustart und setzten dabei auf ein besonderes Kapital: den Kirchenbau und die angegliederten Gemeinderäume. Denn seit Schließung der Bürgerhäuser durch die Stadt fehlte dem Quartier die Möglichkeit einlokaler Treffpunkt. So öffnete die Gemeinde ihre Räume für Bürgerinitiativen, Vereine, Konzerte, Vernissagen, Tanzworkshop, öffentliche Podiumsveranstaltungen u.a. Musiker, die kein Geld für eigene Übungsräume haben, treten dafür umsonst in der Kirche auf.  Ein Keller wurde zur „Martin-Luther-Lounge“ umgebaut. Denn in jeder Veranstaltung gibt es neben der Begrüßung durch die Gemeinde eine Pause, in der Mitarbeiter bei Wein, Bier, Saft und Wasser ansprechbar sind und,  Das Entscheidende passiert in den Pausen. 

Die Kirchenräume entwickelten sich zu einem spirituellem, kulturellem und diakonischem Zentrum für das Quartier. Kirche vor Ort wird relevant für ihre Anwohner und gewinnt ein positives Image. Die Begegnungen bei unterschiedlichen Anlässen führen zu Kontakten zwischen Besuchern und Besucherinnen von Konzerten, zivilgesellschaftlichen Aktionsgruppen und Gottesdiensten. Die unterschiedlichen Gruppen mischen sich. „Kreuzbestäubungen“ nennt dies Andreas Wöhle. Statt der 30 Mitglieder in der Gemeindedatei hat er nun 600 E-Mail-Adressen in unterschiedlichen Verteilern. Und macht sich neu Gedanken über Begriffe von Gemeinde und der Bedeutung von Taufe, weil die Grenzen von Zugehörigkeit und Mitgliedschaft, Teilnahme und Engagement so fließend geworden sind. Ein besonders Beispiel für eine „liquid church“, die mutig den Fall in die eigenen Bedeutungslosigkeit unterläuft und zu ganz neuen Ufern aufbricht: lebensraumorientiert, phantasievoll, partizipativ - und voller Vertrauen auf Gottes Nähe bei den Menschen, die gemeinsam entdeckt werden will.


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