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Wann lasse ich mich beraten? Von Anlässen, kritischen Lebensmomenten und ihren Auswirkungen auf die Gestaltung von Bildungsberatung

Gemeinsam mit der AEWB Niedersachsen führte die Nationale Koordinierungsstelle Europäische Agenda für Erwachsenenbildung am 6. Dezember 2022 die virtuelle Regionalkonferenz zum Thema Bildungsberatung mit insgesamt 115 Teilnehmenden durch. Anwesend waren virtuell Teilnehmende aus ganz Deutschland, wobei der größte Teil Teilnehmende aus Niedersachsen und Bremen ausmachte. In der Konferenz wurden insbesondere kritische Lebensereignisse, Umbruchsituationen, die letzten Pandemiejahre und die Bedeutung der aufsuchenden Bildungsberatung fokussiert. Politisch wurde die Veranstaltung in den Vorhaben der „Upskilling-Pathways“-Initiative und bei den bildungspolitischen Prioritäten der Nationalen Weiterbildungsstrategie verortet.

Nach einer kurzen Begrüßung der Teilnehmenden durch die Veranstalter führte Mark Kleemann-Göhring des Landesinstitut für Schule NRW (QUA-LiS NRW) inhaltlich in die Thematik der Weiterbildungsberatung für „bildungsferne“ Menschen ein. In seinem Vortrag thematisierte er insbesondere den Begriff der „Bildungsfernen“ als doppelte Distanz. Die Distanz von Bildung und Individuen ist insofern doppelt, dass nicht nur die Adressat: innen einen Distanz zur institutionalisierten Bildung haben, sondern auch die institutionalisierte Bildung sowohl eine soziale als auch kulturelle Distanz zu den Individuen aufweist. Zudem erläuterte Mark Kleemann-Göhring die Wichtigkeit der Mobilisierung der aufsuchenden Bildungsarbeit und die generellen Bedingungen für eine gelingende Beratung. Weitere Informationen zu den Inhalten des Vortrages finden Sie in folgender Präsentation:

In der daran anschließenden Podiumsdiskussion tauschten sich die Diskutant: innen Dr. Hannah Rosenberg (Universität Koblenz-Landau), Frank Schröder (kos GmbH), Mark Kleemann-Göhring (Landesinstitut für Schule NRW) und Olaf Craney (Nationales Forum Beratung) unter Leitung der Moderation durch Sabine Bertram in 45 Minuten über die Thematik aus. Diskutiert wurde unter anderem über die aufsuchende Beratung im virtuellen Raum, Fördermöglichkeiten, die Wichtigkeit der Netzwerkarbeit und den hohen Stellenwert der individuellen Erfahrungen der Bildungsberater: innen. Während der Podiumsdiskussion beleuchteten nicht nur die Vertreter: innen aus Wissenschaft und Praxis die Hürden und Möglichkeiten der aufsuchenden Bildungsberatung, auch die virtuell Teilnahmenden teilten im Chat Ihre eigenen Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem Berufsalltag.

Nach der Mittagspause konnten die Teilnehmenden in vier verschiedenen Workshops interessante Projekte kennenlernen und haben so die Möglichkeit bekommen, das Thema der Bildungsberatung aus einem praktischen Blickwinkel zu betrachten. Inhaltlich behandelten die Workshops die Themen der kritischen Lebensereignisse, der Bedarf neuer Beratungsformate im ländlichen Raum und das Beratungspersonal als zentrale Ressource der aufsuchenden Bildungsberatung. Die Vorstellung des Best-Practice Beispiels aus Luxemburg ermöglichte es den Teilnehmenden, das Thema der Bildungsberatung aus einem europäischen Blickwinkel zu betrachten.

Im Folgenden finden Sie die Präsentationen der Workshops 1, 3 und 4.

Hier finden Sie die Workshop-Zusammenfassung und weiterführende Links.

Die wichtigsten Impulse wurden am Ende der Veranstaltung durch eine Mentimeter-Abfrage erörtert. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Teilnehmenden besonders an Vernetzung und neuen Netzwerkstrukturen interessiert sind. Der Blick hin zu neuen Impulsen sollte dabei überregional, als auch ins europäische Ausland erfolgen. Durch die Pandemiejahre wurde zudem die Wichtigkeit digitaler Beratungsformate ins Zentrum aufsuchender Beratung gerückt.

Hier finden Sie die Ergebnisse der Mentimeter-Umfrage.

Hier finden Sie das Programm der Veranstaltung.

 

Bei Fragen zur Veranstaltung wenden Sie sich gerne an:

Lara Buchholz

Telefon: 0228 107-1958

Lara.Buchholz(at)bibb(dot)de