Angelika Gundermann Blog

Kennen Sie Freeman Tilden?

Das Bild zeigt einen Museumsraum mit Ritterrüstungen und einer großen Festtafel. Eine Frau steht am Rand und betrachtet eine Infotafel.

Wie begegnen Menschen (kulturellem) Erbe? Bild: Julie Focquet,  CC BY SA 3.0

Nein? Macht nichts. Auch mir war trotz einiger Jahre in der Erwachsenenbildung der Name Freeman Tilden unbekannt. Dabei hat der US-amerikanische Journalist eine Bildungsbewegung ins Leben gerufen, die sich über weite Teile der englischsprachigen Welt verbreitet hat und auch in Europa immer mehr Anhänger findet.

Mit seinem Buch „Interpreting our Heritage“, das 1957 in den USA erschien, legte Tilden neuartige Ideen vor, wie die Einzigartigkeit und Besonderheit von Naturdenkmälern vermittelt werden sollte. Sein Ansatz wurde später auch auf kulturelles und immaterielles Erbe angewendet. In Deutschland ist „Heritage Interpretation“ im Sinne Tildens hingegen relativ unbekannt. Dabei kann sie fruchtbare Impulse für viele Bereiche der Erwachsenenbildung liefern.

Kulturschätze präsentieren, Naturdenkmäler erlebbar machen – dies sind klassische Bereiche der Erwachsenenbildung. Tourguides und Museumskuratoren betrachten sich jedoch in erster Linie ihrer Fachdisziplin verbunden. Die Vermittlungsarbeit ist nicht ihre Profession, sollte aber professionell geleistet werden, sonst misslingt sie schlimmstenfalls. Die Heritage Interpretation hat hierfür einige kreative und wirkungsvolle Methoden entwickelt. Dabei steht neben dem präsentierten Objekt vor allem die Besucherin oder der Besucher mit ihren oder seinen Bedarfen im Mittelpunkt. Ein Prinzip, dass die Erwachsenenbildung ebenso verfolgt.

CC BY-SA by Angelika Gunderman für wb-web (März 2021)


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