Damen tanzen im Kreis
Seniorentanz 1994

Jubiläum - 50 Jahre Gesundheitsprogramme im DRK: Gemeinsam für Gesundheit und Lebensqualität

Seit fünf Jahrzehnten setzt sich das Deutsche Rote Kreuz (DRK) für Prävention und Gesundheitsförderung älterer Menschen ein. Was bescheiden im Badischen Roten Kreuz begann, hat sich zu einer bewundernswerten Erfolgsgeschichte entwickelt. In diesen fünf Jahrzehnten wurden durch die DRK- Gesundheitsprogramme sehr viele Menschen zu körperlicher Aktivität inspiriert, Freundschaften geschlossen und soziale Teilhabe gefördert.

Ein halbes Jahrhundert des Engagements 

Seit 50 Jahren setzt sich das DRK unermüdlich dafür ein, Bewegung in den Alltag von Menschen nachhaltig zu integrieren. Die Vision, Menschen zu einem gesünderen und bewegten Lebensstil zu verhelfen, hat sich zu einer festen Säule in den Programmen und Initiativen des DRK entwickelt. Von sportlichen Veranstaltungen, Dauerangeboten bis hin zu informativen Kampagnen sowie fortlaufenden Schulungen für unsere engagierten ehrenamtlichen Lehrbeauftragten und Übungsleitungen – das DRK hat ein breites Spektrum von Maßnahmen ergriffen, um Menschen zu mehr körperlicher Aktivität zu inspirieren und ihre Gesundheitskompetenzen zu fördern. Aus diesem Anlass hat das Badische Rote Kreuz in diesem Jahr (aufgrund der Pandemie um ein Jahr verschoben) nach Freiburg eingeladen, um dieses besondere Jubiläum zu feiern. Zahlreiche ehemalige und aktuelle Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter sowie Übungsleitungen sind der Einladung gefolgt. Sogar die Präsidentin Frau Gerda Hasselfeldt hat in einer herzlichen Videobotschaft das hohe Engagement der vielen ehren- und hauptamtlich Mitglieder der Rotkreuzfamilie gewürdigt.   

Der Ursprung der Erfolgsgeschichte 

Die Anfänge der DRK-Gesundheitsprogramme gehen auf das Badische Rote Kreuz zurück. In den frühen 70er Jahren nahm Irmtraud Klages*, Sportlehrerin und Leiterin der Sozialarbeit in Lörrach, Impulse aus der Schweiz für das Altersturnen auf. Diese Impulse inspirierten sie dazu, im Jahr 1972 die erste deutsche Seniorengymnastikgruppe im DRK in ihrem Wohnort zu gründen, nach dem Schweizer Vorbild zu gründen. So entstand ein Bewegungsangebot, das zunächst für die vorwiegend ländliche Bevölkerung gedacht war. 

Damen tanzen im Kreis
Seniorentanz 1994
Frauen machen Stuhlgymnastik
Stuhlgymnastik 1974
Schwarz weiß Bild mit Gruppe von Frauen
Ausbildungslehrgang 1977
Damen machen Gymnastik mit Ringen
Gymnastikgruppe 1979
Gymnastikgruppe turnt mit Bändern
Gymnastikgruppe 1987
Gruppe von Frauen macht Gymnastisch im Freien
Auftritt im Freiburger Seepark 1994
Eine Frau und ein Mann geben sich die Hände
Irmtraud Klages erhält Bundesverdienstkreuz
Dame am Mikrofon
Irmtraud Klages, Begründerin der DRK-Gesundheitsprogramme

Die ersten Teilnehmenden waren überwiegend Frauen, die meisten von ihnen kamen direkt von der Arbeit auf dem Feld oder in den Weinbergen zur Gymnastikstunde – daher wurde damals vorwiegend in Alltagskleidung geturnt. Das DRK-Generalsekretariat erkannte das Potenzial dieses gesundheitsfördernden Ansatzes ebenfalls und lud Frau Klages nach Bonn ein. Kurz darauf wurden die ersten Schulungsmodule entwickelt und der Weg zur landesweiten Etablierung der DRK-Gymnastik begann. Die Programme boten den Frauen nicht nur die Möglichkeit zur Bewegung, sondern schafften auch Raum für eine Auszeit für jene, die damals neben ihrer beruflichen Tätigkeit stark in die Verantwortung für Haushalt und Familie eingebunden waren.  

Im Laufe der 70er Jahren entwickelten sich die Programme dann rasch weiter, zunächst durch die Etablierung weiterer Gymnastikgruppen. 1974 wurde die DRK-Wassergymnastik als neue Sparte ins Programm aufgenommen, gefolgt vom DRK-Tanzen und DRK-Yoga Ende der 70er Jahre. 2019 wurde der DRK-Aktivierende Hausbesuch, als aufsuchendes Angebot und vorläufig jüngste Sparte in der DRK-Gesundheitsprogramme aufgenommen.  

Von Mensch zu Mensch 

Was die DRK-Gesundheitsprogramme von Anfang an besonders gemacht hat und bis heute auszeichnet, ist ihre flächendeckende Präsenz im gesamten Bundesgebiet – sowohl in Städten als auch in ländlichen Gebieten. Viele dieser Gruppen bestehen bereits seit Jahrzehnten. Dabei steht bei den Teilnehmenden nicht der Wettbewerb im Vordergrund, sondern die Freude an der Bewegung und am Miteinander. Die Programme sind für Menschen jeden Fitnesslevels und mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Einschränkungen zugänglich. 

Gemeinsames Bewegen in den Gruppenkursen bedeutet für viele mehr als nur körperliche Aktivität. Neben den physischen Vorteilen zur Gesunderhaltung wird durch das gemeinsame Üben in der Gruppe auch das psychosoziale Wohlbefinden gestärkt, jeder kann seinen persönlichen Hintergrund einbringen. Viele Teilnehmende sind über Jahre hinweg Teil ihrer Gruppen und unterstützen einander. Die Verbundenheit untereinander wird oft als einer der schönsten Aspekte der Teilnahme beschrieben. 

Die vergangenen Jahrzehnte spiegeln nicht nur den Erfolg einer Bewegungsidee wider, sondern auch den Beitrag des DRK zu Gesundheit, sozialem Zusammenhalt und persönlicher Entfaltung – kurz: den ganzheitlichen Gesundheitsgedanken, für den das DRK steht. Mit einem klaren Fokus auf Bewegungsförderung, alltagsnahe Umsetzung, Freude und Gemeinschaft haben die Gesundheitsprogramme das Leben zahlreicher Menschen positiv beeinflusst und werden dies auch in den kommenden Jahrzehnten fortsetzen. 

Ein Blick in die Zukunft 

Das DRK sieht also mit Stolz auf 50 Jahre Gesundheitsprogramme zurück, richtet den Blick aber auch nach vorne. Prävention und Gesundheitsförderung gewinnen in unserer Gesellschaft immer mehr an Bedeutung und das DRK ist bereit, auch weiterhin seinen Beitrag zu leisten. Derzeit engagieren sich bundesweit rund 8.000 ehrenamtliche Übungsleiterinnen und Übungsleiter, die in zahlreichen Kursen wöchentlich rund 250.000 Teilnehmende erreichen. Die Angebote der Gesundheitsprogramme werden zudem in über 270 DRK-Kreisverbänden wahrgenommen und auf Bundes-, Landes- und Kreisverbandsebene finden jährlich mehr als 75 Ausbildungsblöcken und über 150 Fortbildungen für Multiplikatoren und Übungsleitungen statt. Hinzu kommen zahlreiche regionale Projekte. Zukünftig soll die Verzahnung mit der offenen Seniorenarbeit noch sichtbarer werden und die Bedürfnisse der Menschen nach wohnortnahen Angeboten stärker in den Fokus rücken. 

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*Irmtraud Klages geb. Ruebsam, geboren am 06.12.1915 in Würzburg; verstorben am 21.08.1992 in Todtnau - Begründerin der DRK-Gesundheitsprogramme 
 



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